Irgendwie hatte sich der Winter heuer gegen die Turner verschworen: Zuerst fielen die Riesentorläufe und die Langlaufmeisterschaften in Turnau dem frühlingshaften Februar zum Opfer und Anfang März musste auch das Skigebiert Annaberg, in dem wie seit vielen Jahren die ÖTB-Alpinmeisterschaften ausgetragen werden sollten, frühzeitig die Saison beenden – ÖTB-Skiwinter ade…
Sollte man meinen, aber nicht mit uns! Während sich die skibegeisterten Turnerinnen und Turner schon damit abfanden, dass unser nächstes Skirennen erst 2025 stattfinden würde, zauberte Skiwartin Elisabeth Peter-Dobler mit tatkräftiger Unterstützung von Thomas Radon vom TV Langenzersdorf doch noch eine Ersatzlösung aus dem Hut. Und zwar am so ziemlich am einzigen Ort, an dem es in Ostösterreich am zweiten Märzwochenende noch ausreichend Schnee gab, auf dem Hochkar.
Die Rückkehr ins höchstgelegene und größte Skigebiet Niederösterreichs, in dem schon vor Jahrzehnten Skimeisterschaften des ÖTB Wien stattgefunden hatten, lohnte sich. Trotz Föhnsturms und fast zehn Grad plus konnten die Meisterschaften sowie ein Zusatzrennen in jeweils zwei Durchgängen bei guten und fairen Pistenbedingungen abgehalten werden. Dass die Teilnehmerzahl mit knapp 40 Startern deutlich unter dem üblichen Niveau lag, kam in Anbetracht der Tatsache, dass eigentlich fast jeder mit einer Absage des Rennens gerechnet hatte und das Wetter in Wien auch kaum einen Gedanken an Skifahren aufkommen ließ, nicht überraschend.
Die Unentwegten, die trotz alledem am Start standen, erlebten dafür einen besonders gelungenen Ski- und Renntag.: Vier Durchgänge in zwei Stunden waren einigermaßen rekordverdächtig und trotz der zahlenmäßig bescheidenen Konkurrenz wurden es äußerst spannende Wettkämpfe mit sehr ausgeglichenen Leistungen. Bei den Turnerinnen erzielte Tina Berg vom TV Langenzersdorf die Tagesbestzeit, bei den Turnern setzte sich Christoph Höllinger vom PHTV durch. Und noch knapper als die Einzelwertungen wurden die Mannschaftswertungen entschieden. Bei den Kindern siegte der TV Langenzersdorf vor dem ATV Grinzing, auch hatten die Langenzersdorfer bei den Erwachsenen die Nase vorne – hauchdünn mit gerade einmal zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf den PHTV.
Alles in allem ein wirklich gelungenes Skirennen und ein schöner Bestandteil unseres Wettkampfjahres, bei dem es bei einem einigermaßen normalen Winter kommendes Jahr bestimmt wieder dreistellige Teilnehmerzahlen geben wird.
Thomas Brey, PHTV